Annapurna Circuit: Rückkehr nach Besisahar – Nepal Trek
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Ein ungemütlicher Start in den Tag
Nach einem Tag Pause in Lower Pisang wollte mein Körper endlich wieder in Bewegung sein. Ich konnte es kaum erwarten, aufzustehen und loszulaufen. Ich dachte: „Das Wetter wird sich schon ändern.“ Aber die Realität sah anders aus.
Als ich die Tür unserer kleinen Hütte öffnete, sah ich dicke Schneeflocken vom Himmel fallen. Keine kleinen, süßen Flocken – riesige Schneeflocken verdunkelten den Himmel. Ich musste eine Entscheidung treffen. Ich entschied, zurück nach Chame zu laufen und von dort einen Jeep nach Besisahar zu nehmen. Keine leichte Entscheidung, aber es schien die einzige Möglichkeit zu sein.
Zurück nach Chame
Auf dem Weg nach Chame spürte ich die Enttäuschung in mir. Der Schnee wurde tiefer und das Laufen immer schwerer. Trotzdem versuchte ich, positiv zu denken. Ich erinnerte mich daran, dass noch viele Tage in Nepal vor mir lagen. Also tobte ich ein wenig im Schnee und hatte Spaß wie ein Kind.
Die erste Lawine meines Lebens
Auf dem Weg sah ich auch die erste Lawine meines Lebens. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses rollte eine gigantische Schneelawine mit lautem Getöse ins Tal. Unglaublich, welche Kraft hinter so einer Lawine steckt.
Von Schnee zu Regen
Später wandelte sich der Schnee in heftigen Regen – nicht Niesel, sondern richtiger Platzregen. Meine North Face-Jacke aus Kathmandu war nach zwei Stunden völlig durchnässt. Trotzdem erreichte ich schließlich Chame und versuchte, einen Jeep zu organisieren. Nach zähen Verhandlungen fand ich einen Fahrer, der uns für einen akzeptablen Preis zurück nach Besisahar brachte. Mit durchnässter Kleidung stieg ich in den Jeep ein.
Die holprigste Jeep-Fahrt meines Lebens
Die Fahrt war das holperigste Erlebnis bisher. Noch schlimmer als die Zugfahrt von Yangon nach Mandalay. Anfangs konnte ich noch lachen, doch nach einiger Zeit war die Fahrt nur noch anstrengend. Der Regen prasselte weiter, während die Straße zum Teil mehr als 100 Meter in die Tiefe führte. Der Fahrer trug Flip-Flops, telefonierte alle zehn Minuten und blieb erstaunlich gelassen. Unter dem Strich: nichts für schwache Nerven.
Ankunft in Besisahar
Nach 6 ½ Stunden erreichte ich Besisahar. Es regnete immer noch. Im selben Hotel, in dem meine Wanderung vor fünf Tagen begonnen hatte, bemerkte ich, dass mein Schweizer Taschenmesser verschwunden war. Ich war ohnehin schon genervt, und jetzt war die Laune auf dem absoluten Tiefpunkt. Was nun? Ich brauchte erst einmal eine Runde Schlaf.
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