Annapurna Circuit: Von Besisahar nach Bahundanda (Nepal 3)

Annapurna Circuit: Von Besisahar nach Bahundanda (Nepal 3)

Letzter Eintrag: Busfahrt nach Besisahar (Nepal 2)

Ein weiteres Mal riss uns der Wecker viel zu früh aus dem Schlaf. Mensch, es ist doch Urlaub. Aber der frühe Vogel…

Wir liefen erneut zum kleinen Restaurant in welchem wir gestern unsere ersten Momos in Nepal aßen. Heute gab es ein einfaches Nudelgericht mit Eiern und eine lecker Gemüsesuppe zum Frühstück. Eine gute Grundlage um eine mehrtägige Wandertour zu beginnen. In dem kleinen Restaurant trafen wir auch den Jungen Rosshan welcher ein wirklich gutes Englisch sprach. Wir hatte eine längere Unterhaltung und tauschten auch unsere Kontaktdaten aus.

Dann ging es los auf den Annapurna Circuit. Auf den ersten Metern wurden wir von Rosshan in Schuluniform begleitet. Er musste nämlich in die Schule. Jeder der uns am frühen Morgen begegnete wurde mit einem freundlichen Namaste begrüßt und von jedem kam auch ein ebenso freundliches Namaste zurück.

Namaste begleitet einem überall in Nepal. „Nama“ heißt beugen (oder verbeugen), „as“ heißt ich und „te“ heißt du. Sprich: Namaste kann mit „Ich verbeuge mich vor dir“ übersetzt werden. Ein Ritual welches im Buddhismus ohnehin üblich ist. Hier ist es also eine ausgesprochene Verbeugung.

Es fühlte sich gut an endlich, nach zwei anstrengenden Tagen der Anreise, auf dem Weg zu sein. Wir entschlossen uns die alternative Route über das kleine Dorf Khasur zu zu laufen. Das ist zwar ein kleiner Umweg aber wir wollten soviel vom traditionellen Leben hier auf dem Land sehen wie nur möglich. Wir liefen also über die erste (und definitiv nicht die letzte) Brücke welche uns über den Fluss Marshyangdi hinaus aus Besisahar führte und liefen steil bergauf nach Khasur. Auf dem Weg dorthin begegneten uns noch ein paar ziemlich aggressive Wasserbüffel und wir mussten kurz den Hang hinauf rennen um nicht auf die Hörner genommen zu werden.

Der Marshyangdi ist ein 150 km langer Gebirgsfluss und begleitet die Wanderer auf einem langen Stück des Annapurna Circuit.

Khasur sah aus als wäre dort die Zeit stehen geblieben. Das Leben hier verläuft noch ganz traditionell. Die Großfamilien teilen ihre Häuser mit ihren Haustieren und die Szenerie wirkte friedlich und harmonisch. Alle Einwohner wirkten überaus glücklich und sehr zufrieden. Jeder hatte ein Lächeln für uns übrig und wir wurden sehr freundlich mit Namaste begrüßt. Ein Dorf in dem ich kein trauriges oder verärgertes Gesicht zu sehen bekam.

Von Khasur aus hatten wir einen traumhaften Blick hinunter ins Tal in dem sich der Marshyangdi ins Tal schlängelte. Nach einer kurzen Pause liefen wir weiter wieder zurück ins Tal und näher an den Fluss heran. Am restlichen Tag war es ein ständiges Auf und Ab. Wir sehen wilde grüne Papageien in dieser wunderbaren Landschaft. Diese begleiteten uns auf unserem Weg.

Am Ende des Tages hatten wir nochmal einen sehr steilen Anstieg zu bewältigen und nach 6 ½ Stunden Gehzeit kamen wir in Bahundanda an. Dort war auch ein Checkpoint an welchem unsere Permits kontrolliert wurden. Die Mitarbeiter dort nehmen ihren Job sehr erst. Wer sein Permit verliert oder versucht ohne zu Wandern bekommt Ärger. In Bahundanda fanden wir ein sehr kleines Gasthaus und da noch Nebensaison ist kann man auch immer ein wenig handeln. Am Ende war die Nacht umsonst und wir aßen dafür zu Abend und versprachen im Gasthaus ein üppiges Frühstück einzunehmen. Ein guter Deal.

Nachdem wir am Abend unser erstes Dal Bhat gegessen hatten fielen wir müde in unsere Schlafsäcke.

Dal Bhat ist ein traditionelles Gericht. Besser gesagt ist es das Nationalgericht von Nepal. Und das seit vielen Jahrzehnten. Gegessen wird das Gericht allerdings auch in Bangladesch und Indien. Hauptbestandteil sind Reis und das Dal, welches ein Linsencurry ist. Dazu gibt es immer saisonales Gemüse. Wenn ihr in Nepal wandert dann kommt ihr nicht um dieses Gericht herum. Es ist günstig und reichhaltig. Man bekommt die nötige Energie welche man zum Wandern benötigt. In der Annapurna Region wird man Einwohner finden die Dal Bhat ein- bis zweimal am Tag zu sich nehmen. Und das ein Leben lang!

Hier geht es zu unserem traditionellen Dal Bhat Rezept!

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Kategorie BLOG, REISEN
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Nach einem langen Trip durch Asien begann ich in 2014 diesen Blog zu schreiben. Ich liebe das asiatische Essen und reise immer noch regelmäßig durch Asien. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen, Bilder und meine eigenen Rezepte mit Euch.

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