Annapurna Circuit: Zurück nach Besisahar (Nepal 8)

Annapurna Circuit: Zurück nach Besisahar (Nepal 8)

Letzter Eintrag: Annapurna Circuit: Upper Pisang (Nepal 7)

Nach einem Tag Pause in Lower Pisang wollte mein Körper endlich wieder in Bewegung sein. Ich konnte es kaum erwarten aufzustehen und loszulaufen. Auf geht´s das Wetter wird sich schon ändern. Aber…

Ich öffnete die Tür unserer kleinen Hütte und sah dicke Schneeflocken vom Himmel fallen. Keine kleinen süßen Flocken. Nein! Riesige Schneeflocken verdunkelten den Himmel. Wir mussten eine Entscheidung treffen. Was jetzt? Wir entschieden uns zurück nach Chame zu laufen und von dort einen Jeep nach Besisahar zu nehmen. Keine leichte Entscheidung aber wir sahen keine andere Möglichkeit.

Wie liefen los und bei uns allen war die Enttäuschung zu spüren. Der Schnee wurde tiefer und tiefer und das Laufen fiel uns allen immer schwerer. Wir versuchten an das zu denken was noch vor uns lag. Wir hatten noch genug Tage in Nepal vor uns. Positiv denken war angesagt. Also hauten wir uns gegenseitig in den Schnee und hatten Spaß wie vier kleine Jungs im Schnee.

Auf dem Weg nach Chame sah ich auch die erste Lawine meines Lebens. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Flusses kam eine gigantische Lawine mit lauten Getöse ins Tal gerollt. Unglaublich welche Kraft hinter so einer Lawine steckt.

Auf dem weiteren Weg wandelte sich der Schnee in Regen. Nicht in leichten Nieselregen sondern in richtig heftigen Regen. Meine „North Face“ Jacke aus Kathmandu war nach zwei Stunden total durchweicht. Mit total durchweichten Klamotten kam ich in Chame an und wir versuchten einen Jeep zu organisieren. Ein schwieriges Unterfangen. Aber nach einigen zähen Verhandlungen hatten wir einen Fahrer der uns für einen halbwegs akzeptablen Preis zurück nach Besisahar fuhr. Mit unseren nassen Kleider stiegen wir also in den Jeep ein.

Die Fahrt war das holperigste was ich bisher erlebt hatte. Ich wurde noch mehr durchgeschüttelt als auf der Zugfahrt von Yangon nach Mandaly. Am Anfang konnte man noch lachen aber nach einiger Zeit war es nur noch anstrengend. Es regnete immer noch ununterbrochen wären der Weg uns knapp an den Klippen entlang führen. Neben uns ging es zum Teil mehr als 100 Meter in die Tiefe. Der Fahrer trug nur Flip Flops und telefonierte alle 10 Minuten und war auch so nicht aus der Ruhe zu bringen. Unter dem Strich eine Fahrt die nicht für jemanden mit schwachen Nerven geeignet ist.

Nach 6 ½ Stunden kamen wir in Besisahar an und es regnete immer noch. Im selben Hotel in dem unsere Wanderung vor 5 Tagen begonnen hatte bemerkte ich das mein Schweizer Taschenmesser nicht mehr in meiner Tasche ist. Ich war ohnehin schon scheiße gelaunt aber jetzt war die Laune am absoluten Tiefpunkt angelangt. Wie geht´s jetzt weiter? Was machen wir morgen? Ich brauche erst einmal eine Runde schlaf.

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Kategorie BLOG, REISEN
Autor

Nach einem langen Trip durch Asien begann ich in 2014 diesen Blog zu schreiben. Ich liebe das asiatische Essen und reise immer noch regelmäßig durch Asien. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen, Bilder und meine eigenen Rezepte mit Euch.

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