Auf dem L1 nach Brescia: Kreuzeckhaus – Reintalangerhütte (Alpen 2)

Die Reintalangerhütte

Auf dem L1 nach Brescia: Kreuzeckhaus – Reintalangerhütte (Alpen 2)

Letzter Eintrag: Aufwärmen: Anreise und erster Aufstieg (Alpen 1)

Der erste Morgen in den Bergen

Die wirklich bequemen Matratzen hatten uns gut schlafen lassen und so erwachten wir gut erholt am frühen Morgen. Das Licht an unserem kleinen Zimmerfenster ließ strahlenden Sonnenschein erkennen. Nach der Morgenhygiene packten wir unsere Sachen und traten vor die Türe wo uns tatsächlich eine warme Sonne begrüßte. Die Morgensonne war noch damit beschäftigt den letzten Nebel zu vertreiben und wir blickten nochmal zurück ins Tal auf Garmisch Partenkirchen um uns anschließend auf den Weg zu machen. Das Frühstück im Kreuzeckhaus ließen wir ausfallen da wir noch bestens versorgt waren. Es bestand aus Obst und Müsliriegel aus unseren Rucksäcken und war absolut ausreichend. Die heutige Etappe war ebenfalls eine etwas kürzere und so konnten wir es eher ruhig angehen lassen. Ziel war die Reintalangerhütte im schönen Reintal. Für den Abschnitt hatten wir gerade einmal 4 Stunden Gehzeit eingeplant.

Schönes Wetter und ein kleiner Umweg

Die Beschilderung vor dem Kreuzeckhaus war eindeutig und so gingen wir, stets begleitet von der angenehm warmen Morgensonne, los in Richtung unseres Tagesziels. Der Weg führte Bergab und bereits nach wenigen Minuten war der eigentliche Weg wegen Bauarbeiten am Hang gesperrt. Wir folgten der beschilderten Umleitung. Diese führte uns wieder nach oben und schon bald hatten wir einen traumhaften Blick zurück auf das Kreuzeckhaus. In der anderen Richtung verbargen dichte Nebenschwaden den Blick auf die Zugspitze. Wir folgten der Beschilderung und kamen schließlich an der Hochalm heraus. Ab dort fanden wir keine Umleitungsschilder und wir folgten dem GPS-Track auf dem Handy. Nach einer starken Steigung und weitern 30 Minuten Gehzeit stellten wir fest das wir uns etwas verzettelt hatten. Es hieß also entweder umkehren oder unter einem Lift, welcher außer Betrieb war, nach unten steigen. Wir entschieden und für letzteres und liefen vorsichtig, teilweise auf dem Hintern, unter dem Lift hinab auf den eigentlichen Weg. Ein anstrengender Abstieg der aber den ein oder anderen Lacher wert war.

Unsere Abkürzung

Weil es so schön war: Noch ein Umweg

Zurück auf dem normalen Weg ging es an der Stuibenhütte vorbei und sort muss es wohl wieder passiert sein. Wir bogen, nachdem wir eine kurze Rast gemacht hatten, nach der Hütte falsch ab. Als wir es bemerkten wollten wir „abkürzen“ und liefen durch Wiesen und Wälder zurück in Richtung der GPS-Route. Wir waren nah dran aber der eigentliche Pfad verlief eine Meter tiefer und wir mussten erneut einen sehr steilen Hang hinabsteigen. Dieses mal ging es durch einen kleinen Wald und es war zum Teil wirklich sehr steil. Doch dann fanden wir, was wir sonst nicht gefunden hätten. In einem Baum hing auf Augenhöhe ein roter Ballon. Daran war eine Karte einer Hochzeit gebunden. Wir sammelten diese ein und trugen sie den ganzen Weg mit uns. (Die Karte aus Augsburg wurde übrigens bereits an das Hochzeitspaar zurück gesendet.) Wir waren glücklich auf dem eigentlichen Weg zurück zu sein und wanderten schließlich weiter zur Bockhütte wo wir uns aufgrund der Anstrengung ein kaltes Bier bestellten um uns in der Sonne etwas auszuruhen.

Partnach und Reintalangerhütte

Nach unserer Mittagspause gingen wir weiter in Richtung Reintalangerhütte. Der Weg von der Bockhütte führte uns immer an der Partnach entlang.

Die Partnach ist ein etwa 18 km langer bayerischer Gebirgsfluss. Sie entspringt auf 1440 m Höhe im Zugspitzmassiv. Gespeist wird die Partnach vom Schmelzwasser des um etwa 1100 m höher gelegenen Schneefernergletschers, das im verkarsteten Gesteinsboden versickert und beim Partnachursprung wieder an die Oberfläche gelangt.

Mit minimaler Steigung ging es auf ganz einfachem Weg weiter. Unterwegs kamen uns einige Tageswanderer und Mountainbiker entgegen. Am Nachmittag erreichten wir die Reintalangerhütte, welche an einer wirklich schönen Stelle der Partnach gelegen ist. Zwischen Kiesbänken im Fluss standen Stühle und Bänke und die zwischen den Bäumen wehenden Gebetsfahnen ließen Erinnerungen an unsere Trekkingtour durch Nepal wach werden. Wir genossen erneut die späte Nachmittagssonne bei zwei Bier und einem stetigen Bachrauschen im Hintergrund. Der perfekte Ausklang eines doch etwas längeren zweiten Tages. Der Hüttenwirt setzt bei seinem Personal auf ein internationales Team und so wurde nach dem Abendessen (selbstverständlich ein Bergsteigeressen) international musiziert. Zwei Argentinier und ein Bayer ernteten eine Menge Applaus bevor es in die Schlaflager ging. Die Matratzenlager in der Hütte sind wirklich für schlanke Menschen eingerichtet. Wir hatten Glück und neben uns blieb ein Platz frei. So konnten wir die Nacht über mit etwas mehr Platz schlafen als die restlichen Wanderer im Lager.

Nächster Eintrag: Auf dem L1 nach Brescia: Reintalangerhütte – Tillfussalm (Alpen 3)

Kategorie BLOG, REISEN
Autor

Nach einem langen Trip durch Asien begann ich in 2014 diesen Blog zu schreiben. Ich liebe das asiatische Essen und reise immer noch regelmäßig durch Asien. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen, Bilder und meine eigenen Rezepte mit Euch.

Kommentar verfassen